Presseschau AN vom 26.02.21: Junge Würselener sollen politisch mitmischen

Mehr Demokratie wagen: Das wollen die Würselener Ratsfraktionen mit Blick auf die Jugend.

Würselen Jugendliche sollen in Würselen mehr Mitspracherecht erhalten und stärker in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Darauf haben die Fraktionen des Jugendhilfeausschusses sich in der ersten Sitzung des Gremiums nach den Kommunalwahlen

Von Jan Mönch [Redakteur]

Den Stein ins Rollen gebracht hatte Die Partei, die bei den Kommunalwahlen erstmals in Würselen angetreten ist und auf Anhieb zwei Sitze im Stadtrat erringen konnte. Schon im Wahlkampf hatte Die Partei die stärkere Einbindung der Jugend als eine Idee für die Stadt benannt. Im Januar ließ man dann Taten folgen und beantragte die Einrichtung eines entsprechenden Gremiums, das wahlweise auf die Namen Jugendparlament, Jugendbeirat oder Jugendrat lauten könne. Es handelte sich um den ersten Antrag der neuen Ratsfraktion.

Das Jugendparlament, um sich hier mal auf diesen Namen festzulegen, soll nicht etwa im luftleeren Raum stattfinden. Vielmehr haben die Antragsteller vor, das Gremium auch mit den bestehenden demokratischen Institutionen zu verzahnen.

„Wo möglich, soll zukünftig nach Optionen gesucht werden, Jugendliche in für sie besonders relevanten Ausschüssen wie Bildung und Jugendhilfe mit beratender Stimme einzusetzen“, heißt es in dem Antrag. Ein Stimmrecht soll den Vertretern dabei zwar nicht eingeräumt werden, wohl aber Rede- und Antragsrecht. Die Mitglieder des Jugendparlaments sollen jährlich gewählt werden, jedoch ohne dass dies andere, nicht-gewählte Jugendliche von der aktiven Teilnahme an Sitzungen ausschlösse.    

„Ich finde es unglaublich wichtig, Jugendliche politisch zu beteiligen“, erklärt Alfred Reuters, Fraktionsvorsitzender der Partei. „Auch in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses habe ich mich gewundert, dass keine Jugendlichen, sondern alte Leute wie ich entscheiden sollen, was wichtig ist.“ Er vertrete sogar die Auffassung, dass „junge Leute“ bei sämtlichen Entscheidungen, die für eine Stadt wichtig sind, mitentscheiden sollten, so Reuters weiter. „Aber da man muss sich wohl dem Druck der Gegebenheiten beugen.“

Wann das Jugendparlament starten kann, ist noch unklar. Der Jugendhilfeausschuss verständigte sich darauf, dass in einem ersten Schritt die Schülervertretungen der Würselener Schulen durch die Verwaltung kontaktiert und über den Plan in Kenntnis gesetzt werden sollen. So ist sichergestellt, dass Jugendliche schon bei der Entstehung des Jugendparlaments mitgestalten und sich nicht etwa ins von Erwachsenen gemachte Nest setzen. Außerdem soll die Verwaltung sich bestehende Beispiele für Jugendparlamente in der Städteregion näher ansehen.

Wohin, Sebastianusschule?!

Sebastianusschule Würselen

Eine weitere spannende Baustelle – im wahrsten Sinne des Wortes – scheint die Sebastianusgrundschule in Würselen zu werden. In einem Brief an die Stadtverordneten der Schulpflegschaft wird deutlich beklagt, dass es seit der eiligen Räumung und Umzug in die benachbarte ehemalige Hauptschule während der Osterferien 2020 keinerlei Fortschritte auf der Baustelle gab. Hier sollte eigentlich im Spätsommer ein komplett neuer Trakt bezugsfertig sein. Die Verhältnisse im Übergangsgebäude sind für eine Grundschule alles Andere als optimal und so wundert es nicht, dass die Kinder, Eltern, Lehr- und Betreuungskräfte Aufklärung über die Situation verlangen. Wir sind gespannt, woran es hakt.

Stadtraumresozialisierung …

Wer macht so was weg?
Sitze am Rathaus
Bis vor einiger Zeit gab es in Würselen vor dem ehemaligen Restaurant „Zitadelle“ [unter dem Rathau]s einige hübsch in die Nischenrundungen der Mauer integrierte Sitzgelegenheiten mit Tischen aus Holz. Diese wurden dann irgendwann einmal – offensichtlich brachial und nicht mit der Absicht, diese irgendwann einmal wieder aufzubauen – abgerissen. Hier war ein Platz, an dem man in Gruppen oder allein [auch nach Beendigung der Restaurantpräsenz und ohne „Verzehrpflicht“] gern einmal verweilte. Besonders sommers zum Brettspielen, Rauchen, Spielen, Treffen und Plaudern unter dem Schutz der feinen Bäume. Wir denken, hier ist ein Antrag zur Wiederherstellung des alten Zustands angebracht. Vielleicht mit ein paar auf die Tische gepinselten Schach- und Tavlifeldern. Und hübsch gestalteten Mülleimern.

Bäume mögen bleiben!

Anfrage: “ Sehr geehrter Herr Bürgermeister Nießen, [plus xx]

gestern erreichte uns eine Anfrage, die sich um ein möglicherweise kurz vor Beginn stehendes Bauprojekt im Mauerfeldchen dreht.Das Areal liegt direkt an der Bushaltestelle RMK und erstreckt sich in der Tiefe bis zum an der Oppenerstraße gelegenen Gebäude der Fa. Streetscooter.Einen Eindruck des Areals und des dort beheimateten wertvollen Baumbestandsvermitteln die angehängten Fotos, die ich heute Mittag aufnehmen konnte.

Zu den Fragen:
1. Liegt der Stadt Würselen zu diesem Areal ein Bauantrag vor?
2. Wurde eine Baugenehmigung erteilt?
3. Wenn ja: In welcher Form ist die Bebauung geplant?
4. Wer ist der Eigentümer/Bauherr?5. Welche Auswirkungen wird eine eventuelle Bebauung auf den alten Baumbestand auf dem Areal haben.
6. Gibt es eine Übersicht über die vor Ort „ansässigen“ Baumarten bzw. eine individuelle Bewertung der Schutzwürdigkeit der einzelnen Bäume?
7. Wurde bei dem Bauprojekt die Baumschutzsatzung unserer Stadt beeachtet?
8. Wurde eine Genehmigung zur Fällung einzelner und/oder aller Bäume beantragt und erteilt?
9. Wann ist mit dem Beginn der Bauarbeiten zu rechnen, bzw. wann ist daraus folgend mit einer Fällung zu rechnen?
10. Werden eventuell zu respektierende Schutzzeiten und bzgl. dort beheimateter Fauna beachtet werden?
11. Wurde eine Erhebung der dort beheimataten und womöglich unter besonderem Schutz stehende [Tier-]Arten durchgeführt?

Da wir erst gestern von den eventuell dort zukünftig zu erwartenden Vorhaben erfahren haben, bitten wir höflichst um kurzfristige Antwort. Eventuell werden wir, je nach Auskunftlage, eine Anfrage in die nächste Ratssitzung einbringen.
Beste Grüße
Alfred Reuters
Die PARTEI Fraktion

Grillhüttenneubaubeschluss: Hurra!

Die Grillhütte Würselen Stadtgarten [vor dem Brand]
Es ist zwar ein Beschluss, der noch kurz vor unserem Einzug in den Stadtrat Würselens gefällt wurde, aber man darf den politischen Mitbewerber ja durchaus auch einmal loben:

Wir begrüßen die Initiative der UWG und den daraufhin im vorigen Jahr erfolgten Ratsbeschluss sehr. Wir selbst sehen das als wichtigen Teil einer Attraktivierung des Stadtgartens im Gesamtverbund mit anderen dortigen Baustellen. Allerdings sollte das Projekt auch jenseits der Kreise der „Schlüsselgewaltträger“ eines womöglich vollständig „eingefriedeten Areals“ [Einwurf SPD] einen Nutzwert für alle Bürger und zu jeder Zeit haben. Klar, vandalismussicher muss das Teil sicher sein, aber das könnte man durchaus mit einer Teilabschottung der sensiblen Bestandteile einer solchen Einrichtung erreichen. Ein wettergeschützer Versammlungspunkt fehlt im Stadtgarten zu jeder Zeit und für alle. Tatsächlich auch für Jugendliche, die sich ansonsten in den hinteren Ecken des Stadtgarten „verstecken“ müssen. Vielleicht sollten wir uns hierzu im Vorfeld einmal einen Planungsworkshop mit allen Interessierten [ArchitektInnen, Jugendlichen, GrillmeisterInnen, KünstlerInnen und NaturfreundInnen, etc.] leisten, bevor vielleicht haarscharf an den Bedürfnissen vorbei geplant und realisiert wird.
Und wie immer: Schickt uns Eure Anregungen, Entwürfe und auch Grillrezepte!

Gleiches gilt natürlich auch für den ebenfalls angeregten Neuaufbau der Anlage im Würselener Wald. Aber hier hat Aachen wohl ein Wörtchen mitzureden.

Nachtrag: Über den bereits vor Jahren und bald nach dem Brandattentat auf die Hütte erfolgten Abriss der Fundamente kann man nur wehmütig jammern. Vielleicht bringen die „Privatleute“, die damals die „Katzenköpfe“ [Pflastersteine] abgeholt haben, diese einfach mal wieder zurück …?!

Dazu hatten wir noch eine kleine Detailanregung:
Kreissegmentgrill Würselen

Willkommen im Verein?

Die Idee ist nicht neu, aber wahrscheinlich unvermeidlich: Kürzlich im Rahmen der Fraktionsbesprechung Thema „Vereinsgründung“: Wir schlagen vor, wir gründen einen „Verein zur Förderung jedweder kultureller Lebensäußerungen in Würselen“.

Es konkretisiert sich allmählich!

P1: Reanimation der Stadtgartenbühne / Würselen



Irgendwo angesiedelt jenseits der tradierten Trinkfest-Verkaufsförderung auf Morlaixplatz und der „E-Kultur“, wie sie die Kulturstiftung [löblicherweise] fördert. Niedrigschwelliges an diversen Spielorten der Stadt. Und später auch zur Koordination des Aufbaus der „Kulturfabrik in der alten Realschue“. Der sollte gemeinnützig sein, damit wir alle schön an ihn spenden können.Und natürlich absolut überPARTEIlich aufgestellt.

Entwurf:

  • Der Verein führt den Namen gzkg – Gesellschaft für zeitgenössische Kunst und Gegenwartskultur
    Er soll in das Vereinsregister eingetragen werden und führt danach den Zusatz „e.V.“.
  • Der Verein hat seinen Sitz in Würselen
  • Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
§ 2 Zweck, Gemeinnützigkeit des Vereins
  • Die gzkg – Gesellschaft für zeitgenössische Kunst und Gegenwartskultur mit Sitz in Würselen verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.

Der Zweck des Vereins ist die Förderung von zeitgenössischer Kunst und Gegenwartskutur. Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch Initiative zu neu zu errichtenden oder zu reanimierenden Formaten und Spielorten in Würselen, innerhalb deren soziokulturelles, künstlerisches und brauchtumspflegerisches Leben gedeihen können und deren Darstellung in der Öffentlichkeit.

Die Gesellschaft tritt ein für ein freies Forum für jede authentische Lebensäußerung und begegnet der Selektion des Marktes in solidarischem Miteinander. Gegen den Zwang zur Anbiederung an den institutionalisierten Unterhaltungsbetrieb unter der Prämisse der Gefälligkeit und Erklärbarkeit eines Werkes setzt die gzkg – Gesellschaft für zeitgenössische Kunst und Gegenwartskultur in Eigenverantwortlichkeit getragene Angebote an jede Öffentlichkeit, um in adäquater Form auch Phragmentarisches, Prozesshaftes, Unschönes und Unpopuläres zur Diskussion zu stellen. Das Schöne und Erbauliche lehnen wir jedoch nicht ab.

Die Bestrebungen nach Verwirklichung einer „idealen Kommune“ als Ort der größtmöglichen Solidarität einerseits und größtmöglichen Selbstentfaltungsmöglichkeiten jedes Einzelnen andererseits, gehört für uns zu den selbstverständlichen kulturellen Zielen einer Kommune und damit ins Portfolio unserer Vereinsziele. Hier bisher Benachteiligten gilt unsere Besondere Aufmerksamkeit.

Teilentwurf der Satzung [to be continued]

Veranstaltungen

Hier erfahrt Ihr zukünftig über unsere realphysischen und virtuellen Veranstaltungen.
Sobald die Pest vorbei ist werden wir ein paar hübsche Ideen für den „öffentlichen Raum“
in Würselen realisieren. Dann trefft Ihr uns auch wieder regelmäßig bei unseren offenen Treffen in der Kneipe Hendriks und anderswo.