Mehr Raum für Jugend!

Auch die Freizeitsituation für Kinder und Jugendliche zu verbessern ist seit vielen Jahren eines unserer zentralen Themen. Stand heute hat Würselen nochmals weniger offene Angebote für Kinder und Jugendliche als vor 5 Jahren. Das Downtown und der Bahnhof wurden geschlossen. Unser Antrag auf sofortige Wiedereröffnung des Letztgenannten wurde abgelehnt. Entgegen allen Versprechungen in den Wahlprogrammen der politischen Mitbewerber wurde hier wieder nicht gehandelt.
Wir denken, Würselen braucht endlich wieder funktionierende Jugendtreffs in jedem Stadtteil [Nötigenfalls durch Ausweisung von mindestens Sechserblocks Parkplätze in bestehenden Parkhäusern an der Klosterstraße und am Morlaixplatz als finanzinteressefreie Verweilfläche für Jugendliche. Für musikalische Untermalung, Licht, Getränke sowie Sitz- und Spielmöglichkeiten ist Sorge zu tragen.]

Wir als PARTEI und unser Bürgermeisterkandidat Alfred Reuters werden sich dafür einsetzen!

Wenn schon Ganztag, dann den ganzen Tag gut!

Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 macht eine Aufstockung des Betreuungspersonals in den Schulen notwendig. Länder und Kommunen sind gefordert, ausreichend qualifiziertes Personal für die Ganztagsangebote zu gewinnen und einzusetzen, um den Rechtsanspruch zu erfüllen und eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten. 

Hintergrund:

Personalentwicklung und -gewinnung, um sicherzustellen, dass genügend qualifiziertes Personal für die Betreuung und Förderung der Kinder im Ganztag zur Verfügung steht. 

Unsere Bedenken gegenüber einer vollumfänglichen Verwahrung von Kindern und Jugendlichen dürften bekannt sein. Ab dem Schuljahr 2026/27 wird es ernst: Der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung für Grundschulkinder tritt in Kraft. Was für Eltern nach himmlischer Entlastung klingt, ist für Länder und Kommunen ein organisatorischer Hürdenlauf mit verbundenen Augen – und ohne Turnschuhe.

Die Mission: Betreuung für alle?
Zuerst: Wir möchten nicht, dass der Ganztag zum Muss für Alle wird. Wir brauchen Alternativen für diejenigen, die das nicht wollen! Künftig sollen Grundschulkinder nicht nur vormittags das Alphabet und die Grundrechenarten büffeln, sondern auch nachmittags sinnvoll beschäftigt werden – mit Sport, Kunst, Sozialkompetenz und gelegentlich sogar mit pädagogischem Anspruch. Damit das gelingt, braucht es vor allem eins: Menschen. Und zwar viele. Qualifizierte. Motivierte. Geduldige. Also: Einhörner.

Fachkräftemangel – das neue Normal
Pädagogisch geschultes Personal ist gefragt wie nie – und leider ebenso selten wie ein ruhiger Freitag in der Grundschule. Die Personaldecke ist so dünn, dass man damit höchstens ein Puppenhaus möblieren könnte. Deshalb wird nun auf Multiprofessionalität gesetzt und trotzdem heißt das oftmals 1:28. Ein Ergebnis das niemanden freuen kann. Weder im sportlichen Umfeld noch beim Betreuungsschlüssel. Gerade unter den Aspekten Inklusion und „betreuungsintensive Kinder“ ist das für alle Beteiligten nicht tragbar.

Personalakquise – jetzt mit Charmeoffensive!
Länder und Kommunen sollen kräftig investieren: in Ausbildung, Umschulung, Quereinstieg und Imagepflege. Doch wer will schon in einem Beruf arbeiten, der schlecht bezahlt, emotional fordernd und gesellschaftlich unterbewertet ist? Richtig: Menschen mit Berufung. Oder sehr viel Idealismus. Oder beidem. Hier sollten die Arbeitsbedingungen auch nicht, wie bisher, eine Zweiklassengesellschaft sein. Alle arbeiten unter einem Dach. Auch was die Administration und die Versandstelle der Gehaltsabrechnung anbelangt.

Elternbeteiligung – zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Auch Eltern sollen mitreden dürfen. Ob sie dann auch gehört werden, steht auf einem anderen Blatt. Aber immerhin: Die Idee ist da. Und Ideen sind bekanntlich der erste Schritt zur Realität. Oder zur nächsten Arbeitsgruppe.

Fazit: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegt der Pausenhof
Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ist ein Mammutprojekt. Damit er nicht zur Farce wird, braucht es mehr als gute Absichten: eine durchdachte Personalstrategie, bessere Arbeitsbedingungen und eine Prise Humor. Denn wer täglich mit 30 Grundschulkindern jongliert, weiß: Ohne den geht gar nichts.