Die PARTEI baut auf: Thema Wohnen

Wohnen mal anders – Warum wir nicht alles Bauen in Würselen den Großinvestoren überlassen sollten.

Wenn der Bagger kommt – und mit ihm die Investoren

Es beginnt oft harmlos: Ein neues Baugebiet am Stadtrand, auf der letzten verbliebenen Grünoase im Stadtkern oder auf der leergeräumten Industriebrache [z.B. Singer], ein paar hübsche Visualisierungen mit glücklichen Familien und viel Grün. Doch hinter den Kulissen zieht nicht selten ein Großinvestor die Fäden – mit einem ganz anderen Fokus: Rendite statt Rücksicht. Oft wechseln in unendlich langen Warte- und Spekulationsschleifen die Besitzer [z.B. Singer] und gebaut wird … nichts.

1. Monotonie statt Vielfalt

Großinvestoren bauen effizient – und das heißt oft: standardisiert. Was dabei herauskommt, sind Siedlungen wie aus dem 3D-Drucker. Architektonische Vielfalt? Fehlanzeige. Keine Rücksicht auf alte, teils über Jahrzehnte gewachsene Strukturen. Wir scheinen verlernt zu haben, wie man Siedlungen in ihrem Aufbau organisch erweitert und fortführt. Ein Flug über Würselen, dazu reicht schon google-earth, macht dies sehr schnell deutlich. Statt lebendiger Quartiere entstehen Schlafsiedlungen mit Copy-Paste-Charme. Wer einmal durch so ein Neubaugebiet spaziert ist, weiß: Orientierung ist Glückssache.

2. Preistreiber statt Problemlöser

Großinvestoren versprechen Wohnraum – liefern aber oft hochpreisige Eigentumswohnungen oder Mietwohnungen mit „Luxus-Ausstattung“. Für Normalverdiener, junge Familien oder Rentner bleibt da wenig übrig. Die Folge: Die Preise steigen, die soziale Durchmischung sinkt – und die Stadt verliert an Charakter.

3. Wenig Mitbestimmung, viel Rendite

Während lokale Baugruppen oder Genossenschaften auf Beteiligung setzen, läuft bei Großinvestoren alles top-down. Bürgerbeteiligung? Wenn überhaupt, dann als Pflichtübung. Entscheidungen werden fernab der Stadt getroffen – oft ohne Rücksicht auf lokale Bedürfnisse oder städtebauliche Konzepte.

4. Infrastruktur? Kommt später. Vielleicht.

Neue Wohngebiete brauchen mehr als nur Häuser: Kitas, Schulen, Buslinien, Einkaufsmöglichkeiten. Doch Investoren kümmern sich selten um das „Drumherum“. Die Folge: Überlastete Infrastruktur, lange Wege, Frust bei Alt- und Neubürgern. Die Stadt bleibt auf den Folgekosten sitzen.

5. Verlust lokaler Identität

Klein- und Mittelstädte leben von ihrem Charakter, ihrer Geschichte, ihrem Miteinander. Wenn aber ganze Stadtteile von anonymen Kapitalgesellschaften geplant und verwaltet werden, geht genau das verloren. Die Stadt wird zur Kulisse – und die Menschen zu Mietern im eigenen Ort.

6. Der Grund: Wer baut braucht Grund. Wir möchten den Ausverkauf von zunehmend rar werdenden Flächen eindämmen. Wir sind, was die bauliche „Nachverdichtung“ im Innenstadtbereich angeht, am Limit. Wir müssen, auch aus ökologischen Gründen, Frei- und Grünflächen erhalten und stattdessen aufstocken, wo immer es geht. Hier ist das Fördermittelmanagement aufgerufen entsprechende Programme zu akquirieren und die Verwaltung in der Pflicht,
bauwillige Bürger bei ihrem Projekt logistisch mehr zu fördern.


Fazit: Neubau ist wichtig – keine Frage. Aber wie und von wem gebaut wird, ist entscheidend. Wenn Großinvestoren das Ruder übernehmen, droht aus Wohnraum ein Renditeobjekt zu werden. Und das ist selten gut für die Stadt – und noch seltener für die Menschen, die in ihr leben.

Zum Glück gibt es Alternativen! Und zwar solche, die nicht nur kreativer, sondern auch sozialer, nachhaltiger und oft günstiger sind. Willkommen in der Welt des genossenschaftlichen Bauens, der Micro Houses und der Mehrgenerationenhäuser – drei Konzepte, die zeigen, dass Wohnen mehr sein kann als vier Wände und ein Carport.

Genossenschaftliches Bauen – Gemeinsam statt einsam

Warum alleine bauen, wenn man sich zusammentun kann? Genossenschaften sind wie WG-Küchen auf Steroiden: Man teilt sich nicht nur den Flur, sondern auch Verantwortung, Ideen und manchmal sogar die Bohrmaschine. Hier wird nicht spekuliert, sondern solidarisch geplant. Die Miete bleibt stabil, die Nachbarn kennt man beim Vornamen – und wer mal krank ist, bekommt die Suppe an die Tür gebracht. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein? Ist aber gelebte Realität in vielen Städten.

Micro Houses – Klein, aber oho!

Weniger ist mehr – das gilt nicht nur für Zucker im Kaffee, sondern auch fürs Wohnen. Micro Houses sind die architektonische Antwort auf überteuerte Quadratmeterpreise und überquellende Dachböden. Sie sind kompakt, clever geplant und oft mobil. Wer braucht schon ein Gästezimmer, das nur einmal im Jahr benutzt wird, wenn man stattdessen ein Tiny Home mit Dachterrasse und Komposttoilette haben kann? Hier zählt jeder Zentimeter – und plötzlich wird Minimalismus zur Maxime.

Mehrgenerationenhäuser – Oma, Katze, WLAN

Früher war das ganz normal: Drei Generationen unter einem Dach. Dann kam die Moderne, und plötzlich wohnten alle allein – mit Netflix statt Familienanschluss. Mehrgenerationenhäuser holen das Beste aus beiden Welten zurück: Privatsphäre trifft Gemeinschaft, Erfahrung trifft Energie. Die Kinder haben immer jemanden zum Spielen, die Älteren jemanden zum Reden – und alle profitieren voneinander. Ein soziales Upgrade für die Wohnform von morgen.


Fazit: Alternative Bauformen sind keine Nischenidee für Öko-Romantiker oder Architektur-Avantgardisten. Sie sind praktische, zukunftsfähige Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit: Wohnraummangel, soziale Isolation, Klimakrise. Und sie zeigen: Wohnen kann mehr sein als nur ein Dach über dem Kopf – es kann ein echtes Zuhause sein.

Kommunaler Jugendzeltplatz auf dem alten Sportplatz in Scherberg!

Unter unser Motto „Was [draus] machen statt platt machen!“ fällt auch unsere Idee zu einer Fortnutzung des Sportplatzes in Scherberg.
Mit ganz bescheidenem finanziellen Einsatz könnte daraus ein Jugendzeltplatz gemacht werden. Intelligente Konversion statt kostenintensiver und umweltbelastender Abriss und Neubau wo immer das möglich ist.
Auch dieses Projekt möchten wir in der nächsten Legislatur anschieben:

Einrichtung eines Jugendzeltplatzes auf dem ehemaligen Sportplatz in Scherberg

Dieser Platz bietet ideale Voraussetzungen für die Schaffung eines sicheren und attraktiven Freizeitortes für Jugendliche und eine sinnvolle Fortnutzung der bereits und noch bestehenden Infrastruktur.
Begriffsdefinition:
Ein Jugendzeltplatz ist ein speziell ausgewiesenes Gelände, das für das Zelten von Jugendlichen vorgesehen ist. Solche Plätze bieten oft grundlegende Infrastruktur wie sanitäre Anlagen, Feuerstellen und manchmal auch Gemeinschaftsräume. Sie dienen als sichere und betreute Orte, an denen Jugendliche ihre Freizeit in der Natur verbringen, soziale Kontakte knüpfen [Klassenfahrten und Städtepartnerschaftspflege inklusive!] und verschiedene Outdoor-Aktivitäten durchführen können.

Begründung:

1. Förderung der Jugendarbeit: Ein Jugendzeltplatz bietet Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und soziale Kompetenzen zu entwickeln.
2. Sicherer Ort: Der ehemalige Sportplatz ist ein sicherer und gut erreichbarer Ort, der bereits über die notwendige Infrastruktur verfügt. Der Platz und die bestehende Bebauung werden einer sinnvollen Nutzung zugeführt.
Der Sportplatz an der Paulinenstraße in Würselen-Scherberg hat eine interessante Geschichte. Ursprünglich diente er als Trainings- und Spielstätte für lokale Sportvereine und war ein zentraler Treffpunkt für sportliche Aktivitäten in der Gemeinde.
Im Laufe der Jahre wurde der Platz von verschiedenen Vereinen genutzt und war Schauplatz zahlreicher lokaler Fußballspiele und Sportveranstaltungen. Heute wird der Platz nicht mehr regelmäßig für Sportveranstaltungen genutzt und bietet daher Potenzial für eine neue Nutzung, wie zum Beispiel einen Jugendzeltplatz
Vorschläge zur Umsetzung:
• Infrastruktur: Renovierung von sanitären Anlagen und Einrichtung einer Feuerstelle.
• Sicherheit: Regelmäßige Überprüfung des Platzes und Bereitstellung von Erste-Hilfe-Ausrüstung.
Verwaltung: Eventuell Einbindung lokaler Jugendorganisationen in die Verwaltung und Betreuung des Platzes.
Auswirkungen auf das Projekt „Stadt der Kinder“:
Das Erleben von Natur und sozialer Interaktion spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung von Menschen jeden Alters.
Naturerlebnisse:
1. Kreativität und Konzentration: Naturerlebnisse fördern die Kreativität und verbessern die Konzentrationsfähigkeit. Besonders für Kinder und Jugendliche sind regelmäßige Aufenthalte in der Natur wichtig, um ihre kognitive Entwicklung zu unterstützen. Naturerlebnisse tragen wesentlich zur Bewusstseinsbildung für die Umwelt bei. Durch direkte Erfahrungen in der Natur entwickeln Menschen ein tieferes Verständnis und eine stärkere Wertschätzung für die Umwelt. Dies fördert umweltbewusstes Verhalten und das Engagement für den Naturschutz.
2. Gesundheit: Aktivitäten im Freien fördern die körperliche Gesundheit, indem sie Bewegung an der frischen Luft ermöglichen und das Immunsystem stärken.
Stressreduktion: Der Aufenthalt in der Natur hilft, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Studien zeigen, dass schon kurze Aufenthalte im Grünen die Herzfrequenz senken und die Stimmung verbessern können.
Soziale Interaktion:
1. Gemeinschaftsgefühl: Soziale Interaktionen stärken das Gemeinschaftsgefühl und fördern den Zusammenhalt. Gemeinsame Aktivitäten, wie zum Beispiel das Zelten, schaffen wertvolle Erinnerungen und stärken die sozialen Bindungen.
2. Kommunikationsfähigkeiten: Durch den Austausch mit anderen Menschen werden Kommunikationsfähigkeiten verbessert und Empathie gefördert. Dies ist besonders wichtig für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
3. Emotionale Unterstützung: Soziale Netzwerke bieten emotionale Unterstützung und können helfen, Herausforderungen besser zu bewältigen. Freundschaften und familiäre Bindungen sind wichtige Ressourcen für die psychische Gesundheit.
Die Kombination von Naturerlebnissen und sozialer Interaktion bietet somit eine ganzheitliche Förderung des Wohlbefindens und der persönlichen Entwicklung. Ein Jugendzeltplatz, wie der vorgeschlagene in Würselen-Scherberg, könnte diese wertvollen Erfahrungen ermöglichen und einen positiven Beitrag zur Gemeinschaft leisten.
Wir sind überzeugt, dass die Einrichtung eines Jugendzeltplatzes einen wertvollen Beitrag zur Jugendarbeit in unserer Stadt leisten wird. Für Rückfragen und weitere Gespräche stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre PARTEI OV Würselen
und Alfred Reuters

„Selbstmach-Bürgerkultur und Vereinshaus“ in der alten Realschule!

Zeit, um mit der Vorstellung unserer Inhaltefür die kommende Wahlperiode zu beginnen:

Projekt eins: Wir möchten zeitnah nach den Wahlen einen Antrag stellen,die Gebäude der ehemaligen Realschule in ein „Selbstmach-Bürgerkultur und Vereinshaus“ umzuwandeln.
Die Idee tragen wir schon lange mit uns herum, aber in den nächsten Jahren ist der Zeitpunkt, diese konkret anzufassen und umzusetzen! Die Gebäude werden mit Ablauf der noch in diesem Jahr beginnenden Nutzung als Zwischenheimat des Gymnasiums zum Ende des Jahrzehnts frei. Wir möchten die Gebäude möglichst komplett erhalten und sie für Bedarfe des Kulturbetriebs, der Vereine und der Brauchtumspflege zur Verfügung stellen. Dies soll durch die, von Anfang an erfolgende Einbindung der späteren Nutzer – auch mit „Muskelhypothek“ – möglichst kostenarm für den Haushalt der Stadt geschehen. Wir laden alle Menschen und Vereine ein, Ideen hierzu gemeinsam zu entwickeln!

Die nachfolgende Liste soll einen ersten Überblick über die mannigfaltigenNutzungsmöglichkeiten und -ideen der RSW geben. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

– Jugendtreff

– Veranstaltungssaal in der großen Aula für Konzerte, Discos, Ausstellungen, Brauchtumspflege, Lesungen, „Kleinkunst“ – Non-Profit-Kneipe mit rotierendem Freiwilligenpersonal – Vereinsräume in Klassenzimmern – Ateliers
– Kommunales Kino im kleinen Pausensaal
– Mieträume für Feste und Feiern – Grillhütte erhalten

– Ein Biergarten mit Bühne

– Gästehaus und Minicampingplatz für z.B. Städtepartnerschaftspflege

– Proberäume für Bands in den Kellern

– Räume für Kurse, Tagungen etc.

– Spiel und Spaß in der Turnhalle für Jedermann und -Frau

– Theaterprobebühne

– Küche für interkulturelles Kochen

– Urban Farming auf Teilen der Außenflächen

– Werkstätten für permanentes Reparaturcafé vom Eierkocher bis zum Fahrzeug

– Schießstand im Keller

– Bibliothek der Dinge [Werkzeuge, Maschinen, Blumentröge, Kinderspielzeug, Kinderkleidung]

-Und Alles, was Euch noch einfällt!

Die Erhaltung und der Betrieb soll durch Nutzungsentgelte, Eintrittsgelder, Mieteinnahmen sowie Fördergelder, Spenden und ggf. Stiftungsgelder gedeckt werden. Hinzu kommen Sachleistungen und „Muskelkraftspenden“ durch ehrenamtliche Arbeit.

Was machen statt plattmachen!

Auf eine Käseplatte mit Alfred Reuters – Bürgermeisterkandidat für Würselen

Auf eine Käseplatte mit Alfred Reuters – Bürgermeisterkandidat der PARTEI für Würselen.
Gestern in Morsbach/Teut: Der direkte Dialog mit den Menschen vor Ort ist wichtiger denn je – und genau darum geht es an diesem Abend.
Gemeinsam Ideen entwickeln für den Ortsteil, die Stadt und die Region!
Vielen Dank für die Einladung, Anja!

Antrag: Bestandsaufnahme von Leerstandsgebäuden und Einleitung von Maßnahmen zur Wiederherstellung als Wohnraum und/oder „Sozialraum“ in Würselen

Beispiel: Leerstand mitten in Würselen mit Geschichte: „Das braune Haus“ in der unteren Neuhauser Straße [obwohl neuzeitlich irgendwann einmal weiß verklinkert] steht seit Jahren leer und verfällt.

Die PARTEI Fraktion beantragt:

1. Die Verwaltung wird beauftragt, die im Stadtgebiet Würselens befindlichen Leerstände [Häuser] zu lokalisieren, zu benennen und eine hieraus resultierende Anzahl an Wohnungen zu ermitteln.

2. Maßnahmen auf Basis der bereits vorhandenen gesetzlichen Möglichkeiten nach dem
Gesetz zur Förderung und Nutzung von Wohnraum für das Land Nordrhein-Westfalen (WFNG NRW) und a.a.O. getroffenen Regelungen anzuwenden, die in der Lage sind, bestehende Langzeitleerstände bis hin zu verfallenden Gebäuden; siehe beispielhaft im Anhang, [wird separat geliefert, da womöglich im öffentlichen Teil der Sitzung nicht statthaft] in einen Zustand zurückzuversetzen, der wieder als Wohnraum geeignet ist.
Als finale Möglichkeit sollte hier auch die vorübergehende Enteignung/Einsetzung eines Treuhänders, und die Vermietung bis zur Deckung der Kosten ermöglicht werden.

3. Bei Leerständen, die keine direkte Vergangenheit als Wohnraum [ z.B. „Kneipe“, Kaiserstraße] haben, zu prüfen, ob dort Einrichtungen wie Jugendtreffs etabliert werden können.

4. Zu prüfen, inwieweit eine aus den Leerständen resultierende Verwahrlosung und Baufälligkeit der Gebäude eine direkte Gefahr für Gesundheit, Leib und Leben des Umfeldes besteht.

5. Zu prüfen, ob solche Leerstände als Wohnstätten für Kriegsgeflohene dienen können.

Rechtliche Grundlagen, WFNG NRW

§ 21 (Fn 9)
Instandhaltungspflicht, Nutzungsänderungen

(1) Wohnraum ist vom Verfügungsberechtigten so zu erhalten und wiederherzustellen, dass der ordnungsgemäße Gebrauch zu Wohnzwecken gewährleistet ist. Liegen der zuständigen Stelle Anhaltspunkte für einen Verstoß gegen Satz 1 vor, so trifft sie die zur Ermittlung des Sachverhalts geeigneten Maßnahmen. Besteht aufgrund der Sachverhaltsermittlung nach Satz 2 hinreichender Anlass für die Annahme, dass die Beeinträchtigung des ordnungsgemäßen Gebrauchs zu Wohnzwecken bauseitig begründet ist, so hat der Verfügungsberechtigte auf Verlangen der zuständigen Stelle die weitere notwendige Sachaufklärung durchzuführen. Die Kosten der nach Satz 3 angeordneten Maßnahmen trägt der Verfügungsberechtigte. Bestätigt sich die Annahme nach Satz 3 nicht, so sind dem Verfügungsberechtigten die Kosten zu erstatten. Sind entgegen der Verpflichtung nach Satz 1 notwendige Arbeiten am Wohnraum unterblieben, so hat der Verfügungsberechtigte diese Arbeiten auf Anordnung der zuständigen Stelle nachzuholen. Die Anordnung setzt voraus, dass der Gebrauch zu Wohnzwecken erheblich beeinträchtigt ist oder die Gefahr einer erheblichen Beeinträchtigung besteht und ihre Vornahme verhältnismäßig ist. Die Kosten einer Ersatzvornahme von Anordnungen ruhen als öffentliche Last auf dem Grundstück beziehungsweise auf dem Erbbaurecht am Grundstück.

(2) Der Verfügungsberechtigte darf Wohnraum nur mit schriftlicher oder elektronischer Genehmigung der zuständigen Stelle länger als drei Monate leer stehen lassen. Die Genehmigung ist nicht erforderlich, wenn die zuständige Stelle bescheinigt, dass eine Vermietung objektiv nicht möglich ist oder der Verfügungsberechtigte die Unvermietbarkeit nicht zu vertreten hat. Die Genehmigung erfordert regelmäßig einen Förderausgleich angemessener Art und Weise. Beruht ein ungenehmigter Leerstand auf einem Handeln, Dulden oder Unterlassen des Verfügungsberechtigten, so hat er den Wohnraum auf Verlangen der zuständigen Stelle einer wohnungssuchenden Person gemäß § 17 zum Gebrauch zu überlassen.

und

§ 27 (Fn 9)
Ordnungswidrigkeiten

(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig

2. entgegen §§ 16 Absatz 4, 17 Absatz 1 Satz 1 oder 2 oder 21 Absatz 6 Satz 1 oder 2 seiner Mitteilungs- oder Auskunftspflicht nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig nachkommt,

5. seinen Instandhaltungs- und Instandsetzungspflichten nach § 21 Absatz 1 Satz 1 oder 6 nicht nachkommt,

6. Wohnraum entgegen § 21 Absatz 2 leer stehen lässt,

7. entgegen § 21 Absatz 3 Wohnraum anderen als Wohnzwecken zuführt oder entsprechend baulich ändert oder trotz Aufforderung die Eignung des Wohnraums für Wohnzwecke nicht wiederherstellt oder ihn nicht gemäß § 17 Absatz 2 oder 3 zum Gebrauch überlässt,

9. entgegen § 25 Absatz 2 Satz 1 oder 2 der zuständigen Stelle Einsicht in seine Unterlagen nicht gewährt oder die Besichtigung verwehrt.

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fällen des Absatzes 1 Nummer 2 und 9 mit einem Bußgeld bis zu 4 000 Euro je Wohnung, der Nummer 3, 4 und 8 mit einem Bußgeld bis zu 25 000 Euro und der Nummer 1, 5, 6 und 7 mit einem Bußgeld bis zu 70 000 Euro geahndet werden.

(3) Verwaltungsbehörde im Sinne des § 36 Absatz 1 Nr. 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten ist in den Fällen des Absatzes 1 Nummern 1 bis 9 die zuständige Stelle.https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?sg=0&menu=0&bes_id=13285&anw_nr=2&aufgehoben=N&det_id=537313

Begründung:

1. Die bestehenden Leerstände stehen im Gegensatz zu den Bemühungen um eine ausreichende Bereitstellung von Wohnraum. Sie wieder in die Bewirtschaftung zurückzuführen stellt die einfachste und schnellste Methode dar, Wohnraum zu schaffen.

2. Die verwahrlosten und zusehends verfallenden Gebäude stehen in direktem Widerspruch zu den Bemühungen z.B. des IHK um eine Attraktivierung des Stadtbildes.

3. Diese Leerstände haben direkte negative und wertmindernde Auswirkungen auf das Umfeld. Seuchenprophylaktisch stellen diese zudem ein Risiko dar [„Rattenherberge“]

4. Die Nutzung und Ertüchtigung von Bestandsgebäuden stellt die simpelste Form der Vermeidung zusätzlichen Verbrauchs von Stadtraum, fortschreitender Versiegelung und Naturzerstörung dar.

5. Spekulation durch Langzeitleerstand darf sich in Würselen nicht als lohnende Option darstellen.

6. Im Rahmen des Krieges in der Ukraine werden dringend provisorische Heimstätten benötigt.


Kosten
: Die Kosten werden auf die Eigentümer der Immobilien umgelegt.

Auswirkungen auf das Projekt „Stadt der Kinder“:
Wohnraum ist natürlich auch Lebensraum für Kinder und Jugendliche. Einige Immobilien taugen darüber hinaus möglicherweise zur Einrichtung von Jugendtreffs.  

Die PARTEI Fraktion

im Rat der Stadt Würselen

Alfred Reuters [Vorsitzender]
Nicole Ziegenhagen

AZ/AN-Pressemeldung dazu: https://www.aachener-zeitung.de/lokales/nordkreis/alsdorf/partei-fraktion-will-schnelles-handeln-in-sachen-leerstand_aid-66797139?utm_source=facebook

Antrag zur Einrichtung von „Hundefreilaufarealen“

Die Fraktion „Die PARTEI Fraktion“ beantragt:

Einrichtung von Hundefreilaufarealen

Die PARTEI Fraktion beantragt:

Die Verwaltung möge ein Konzept zur Einrichtung eingezäunter „Hundefreilaufareale“ in allen Stadtteilen Würselens mit einer Darstellung der Kosten und Folgekosten erarbeiten, mögliche Standorte lokalisieren und dieses dem Rat der Stadt zur Entscheidung vorlegen.

Begründung:

Die Notwendigkeit ergibt sich allein schon aus der Novelle der ab 1.1.2022  geltenden
TierSchHuV:

§ 2 Allgemeine Anforderungen an das Halten
(1) Einem Hund ist nach Maßgabe des Satzes 3
1. ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers zu gewähren,
3. regelmäßig der Kontakt zu Artgenossen zu ermöglichen, es sei denn, dies ist im Einzelfall aus gesundheitlichen Gründen oder aus Gründen der Unverträglichkeit zum Schutz des Hundes oder seiner Artgenossen nicht möglich.
https://www.buzer.de/gesetz/6312/v284617-2022-01-01.htm?s=09

Wir hoffen mit unserem Antrag eine Befriedung des Konflikts zwischen Hundehaltern und Hundehalterinnen und ihrer caniden Gefolgschaft einerseits, wie auch des berechtigten Anspruchs der hundelosen Teilbevölkerung auf einen Schutz vor Belästigungen bis hin zur Gefährdung durch eben jene „entfesselten Hunde“ andererseits leisten zu können.

Wir brauchen also Flächen für das Tollen, Spielen und Verweilen. Für den Menschen und für den Hund.

Die bisher in der ordnungsbehördlichen Verfügung gemachten Vorgaben haben in ihrer verschwommenen Unschärfe in jüngerer Zeit wieder zu verstärkten Konflikten z.B. im Stadtgarten geführt, die teilweise bis vor die Gerichte getragen wurden. „Innerhalb von Arealen mit geschlossener Bebauung“ gilt derzeit in unserer Stadt laut ordnungsbehördlicher Verfügung eine Anleinpflicht.  Auch hier brauchen wir im Sinne eines befriedenden Ausgleichs eine klare Regelung. Diese Anleinpflicht gilt auch in Naturschutzgebieten und während der Brut- und Setzzeit außerdem im Wald und in der freien Landschaft.

[Bonmot am Rande: Bis vor kurzem hing am Eingang zum Stadtgarten ein Schild aus den Gründertagen unseres Stadtgartens, auf dem, durch einige hübsche Zeichnungen illustriert, zu entnehmen war:
[…] gestattet sind: Radfahren, Blumenpflücken, Hundefreilauf, etc.
Das vorangestellte „Nicht“ war mitsamt eines Schildteilstückes bereits vor Jahren verlustig gegangen. Ob dies für anstehende Rechtsstreitigkeiten noch von Relevanz sein wird, bleibt abzuwarten.


In Folge der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der hundehaltenden Menschen in unserer Stadt noch einmal, gefühlt drastisch, erhöht.  

Die momentane Situation ist einerseits für viele Hundehalterinnen und Hundehalter sowie die Hunde selbst, andererseits aber auch für viele Menschen ohne einen solchen felligen Begleiter unbefriedigend. Um einen Hund artgerecht halten zu können ist Auslauf im Grünen und der Kontakt zu anderen Hunden unverzichtbar. Menschen und andere Flora und Fauna haben im Gegenzug das Recht, ohne hündische Bedrängungen den öffentlichen Raum zu durchschreiten. Eine Lösung dieser gegensätzlichen Bedürfnisse kann durch die Einrichtung solcher eingefriedeten Areale, landläufig auch „Hundewiesen“ genannt, erfolgreich gelöst werden.

Kosten: Ein solches Konzept wird nicht zum Nulltarif umsetzbar sein. Mit etwas gutem Willen werden sich jedoch Areale finden lassen, auf denen sich dies ohne überbordende Kosten und möglichst ohne größere Eingriffe in die Natur umsetzen ließe. Zum Beispiel über eine dichte Hecke statt einer massiven Einzäunung. Hundehalterinnen und Hundehalter haben letztendlich auch einen Anspruch darauf, dass ihre (Hunde-)Steuern sinnvoll eingesetzt werden, um eine konfliktarme Koexistenz zu erleichtern. Das Vorhalten der obligatorischen Kottüten wird dem Halter obliegen. Eine entsprechende Entsorgungsmöglichkeit derselben ist auf dem Areal zu installieren.


Auswirkungen auf das Projekt Stadt der Kinder: Kinder haben das Recht, sich überall und jederzeit sorglos und ohne die Gefahr der Konfrontation mit nicht angeleinten Hunden aufzuhalten. Indem man für die Bedürfnisse von Hunden geschützte Areale bereitstellt, wird dies besser gewährleistet.

Bericht in der AZ/AN: https://www.aachener-zeitung.de/lokales/nordkreis/wuerselen/die-partei-will-konflikt-um-hundezonen-befrieden_aid-66316657

Warum wir „Team Maulwurf“ sind.

Quo vadis Broichweiden?

Kurz ein paar Aspekte zur Erklärung unseres Abstimmungsverhaltens in Sachen „Entwicklung Broichweiden“ und unserer Präferenz für den Stegreifentwurf „A“ im letzten Umweltausschuss:

Wir sollten tatsächlich einmal grundsätzlich überlegen, ob es richtig ist, sämtliche größeren Restgrünflächen in unserer Stadt dem scheinbaren „Diktat zur Wohnraumbeschaffung“ zu opfern. Also: Für wen wird in Würselen gebaut? Was wird gebaut? Wird gebaut um Bedarf aus Würselen zu decken? Wird eher gebaut, um Bedarf an „gediegenem Wohnraum“ zu decken? Bedienen wir Bedarfe aus dem Gebiet der Stadt Aachen, bzw. betreiben wir damit nicht einen ungesunden Wettbewerb um die Gunst externer Bauwilliger und gewinnmaximierungsbestrebter Kapitalgesellschaften auf Kosten der Lebensqualität in unserer Stadt? Ist Wohnungsnot nicht auch vielfach – wo Geld in Form von Krediten so billig ist wie nie – Wohnungsbauwunsch aus Investorensicht [Betongold]? Wie schaffen wir – neben dem puren Wohnraum – ein kulturell und sozial adäqutes Umfeld für eine wachsende Bevölkerungszahl? Reichen eine nahe „Fluchtmöglichkeit aus der Schlafstadt“ in Form einer Autobahnauffahrt und eine Kita in Wohnstattnähe? Welche Alternativen bieten sich an, wenn es tatsächlich darum geht, Wohnungsnot zu mildern: Leerstandsübernahmen? Aufstockungen? Alternative Wohnformen wie „Tiny Houses“? Wir empfehlen hier z.B. einmal einen Blick auf ein Projekt in der absoluten Innenstadtlage „Büchel“ in Aachen. Dort plant „man“ momentan die Neugestaltung einer „Bürgerwiese“ auf dem Filetstück-Areal des abgerissenen Parkhauses. Das wäre natürlich aus Sicht eines „Investors“ unter Profitgesichtspunkten absolut absurd. Für die Bürger vielleicht eher nicht. Geworden ist es nun mal – nach dem mehrheitlichen Plazet sämtlicher politischer Mitbewerber – der Entwurf „C“, rund die Hälfte des Areals soll mit acht viergeschossigen Wohngebäuden besetzt werden. Dazu gesellt sich ein ziemlich üppiger ebenerdiger Parkraum. Halt so, wie „man“ es schon immer gemacht hat. Die „Maulwurfshöhlenlösung A“ STADT PLATZ GRÜN| vom Büro Hartung mit den eingegrabenen und begrünten Einrichtungen, die oberirdisch Grün und Freiraum lassen, wäre da unserer Meinung nach eine wegweisende Alternative für Würselen / Broichweiden gewesen. Auch in Hinblick auf möglicherweise zukünftig verstärkt notwendige Bedienung von Schutzfunktionen gegenüber Klimaereignissen und was anscheinend in Europa wieder denkbare Kollisionen mit „dem Russen“ anbelangt.

Zur Vorlage Stegreifentwurf: http://diepartei-wuerselen.de/wp-content/uploads/2022/01/Vorlage_stegreif.pdf

Was denkt Ihr?
[a.r.]

Wir brauchen Eure Unterstützerunterschrift!

Sachlage: Wir brauchen noch Unterstützerunterschriften für unseren sehr guten Landtagskandidaten Thomas Schmitz [Stolberg, 20]. Du wohnst in Würselen, Herzogenrath, Baesweiler oder Alsdorf und hast noch keinen anderen Kandidaten mit einer Unterschrift unterstützt? Dann melde Dich per Mail unter diepartei.wuerselen@aol.com ! Wir schreiben zurück und schicken Dir schlimmstenfalls unseren berittenen Sammler bis vor die Haustür.
Das zu verwendende Formulare [siehe unten] kannst Du aber auch selbst ausdrucken und an uns schicken [Wichtig: Beide Seiten auf ein Blatt Papier als Vorder- und Rückseite drucken, ausfüllen und unterschreiben] Die PARTEI, Neuhauser Straße 44, 52146 Würselen.
Benötigt werden bis Ende Februar mindestens 100 Unterstützerunterschriften, sonst stehen wir bei der LTW nicht auf Euren Zetteln. Das wäre schlimm! Die PARTEI dankt Euch von Herzen!

Gelobet seiest Du, Wahlvolk!

Danke für Eure Stimmen! Dafür, dass Ihr uns auf dem Zettel hattet im Dreikampf der geschrumpften Giganten! Das ist uns Ansporn und Mutmacher für unser kommunalpolitisches Handeln hier in Würselen und in der gesamten Städteregion. Und für die vor uns stehenden Wahlen [Im Mai geht es schon weiter mit den Landtagswahlen in NRW!] Bleibt uns gewogen! Glückauf!

Auf dem Foto: Ralf Franzen, Olaf Jacobs, Eckhard Heck, Alfred Reuters, Dr. Elke Zobel

„Flashlight“ mit „Wöschelter Düvel“ geehrt.

Gestern durften wir einen der angenehmen Nebeneffekte unserer kommunalpolitischen Präsenz in Form des Ehrenamtsabends auf der Burg Wilhelmstein erleben. GenossiX Elke und GenossX Alfred hatten Freikarten bekommen und der Letztere hielt die Laudatio auf den von uns vorgeschlagen Preisträger: Das sowohl ehrenamtliche als auch extrem jugendliche Team der Bardenberger Tanzhallenlegende „Flashlight“.

Wöschelter Düvel für das Flashlight-Team

Laudatio im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,
ehrenwerte Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler,
honorable Honoratiorinnen und Honoratioren,

Ehre, wem Ehre gebührt? Aber wen?! Das ist eine gute Frage und bedurfte einer tiefgehend überdachten Entscheidung. Altruismus gibt es nicht, aber es ist nah dran. Nah dran sind wir auch hier und heute am eigentlichen Ort des Geschehens. Fußläufig ziemlich genau 1215 Meter oder eine Viertelstunde, wenn man so alt ist, wie ich.
Irgendwo in Bardenberg jedenfalls.

Doch erst einmal begeben wir uns auf eine kleine Zeitreise zurück: Meine juvenilen Erinnerungen ranken im Folgenden um diesen Ort und die Initiative der hier und heute zu ehrenden Gruppe junger Menschen, die diesen heute bespielen.



Ganz früh zu Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts des vorigen Jahrtausends betrat ich wohl zum ersten Mal diesen Raum im Keller eines katholischen Gemeindehauses, nachdem ich eine Etage höher ein Billet für ein paar Groschen erworben hatte. Freunde hatten mich überzeugt, dass dies an diesem Abend der „Place to be“ sei und so schwang man sich auf die Mobylette, um aus dem Zentrum der Heimatstadt Würselens ins vor nicht allzu langer Zeit eingemeindete und doch anscheinend noch in Teilen widerstrebend auf seine Eigenheiten beharrende Bardenberg zu fahren.

Gemeindehaus, katholische Kirche?  Mir bislang eher vom Kommunionsunterricht oder dem Kinderkarneval an St. Sebastian geläufig.  Ich betrete mit Herzklopfen erstmals diese vollkommen andere Sphäre. Bunte Lampen, Patchoulischwaden und ein Pulk junger, gleichgetakteter Menschen, dem die kleine Tanzfläche in dem nebelgetränkten Raum kaum genug Raum bieten kann. Es ist herrlich laut, eng und stickig.

Ich finde vorerst einen Platz ein wenig abseits des abgesteckten Rechtecks und stehe und staune, stehe und staune …


Hm … ich überstehe problemlos „Tainted Love“ von Soft Cell, kann mich bei Toy Doll’s „Nelly the Elephant“ noch zurückhalten, ergebe mich aber bei den ersten Tönen von „A forest“ [sie ahnen es: the cure!] und springe auf irgendeinen nur scheinbar freien Platz auf der Tanzfläche.

Natürlich treffe ich mit den ersten Sprüngen irgendeinen Damen-Knöchel und kann mich nur entschuldigen. Augen zu und weiter …

Als das Stück langsam mit den letzten tropfenden Bass-Noten erstirbt, wiedereröffne  ich meine Augen und bin zurück aus einer anderen Welt.

Der Raum wirkt auf den ersten Blick weiterhin vertraut, hat sich aber dennoch deutlich verändert. Der mittige, reetgedeckte Tresenpavillion ist verschwunden, die DJane heißt nicht mehr Werner. Auch hat ihre Klangquelle gewechselt [was zum Teufel ist ein i-Mac?!] und seine Koje ist verschoben. Die Menschen um mich herum sind teilweise noch die gleichen, aber während ich tanzte, sind sie, genau wie ich, um vier  Jahrzehnte  gealtert. Wo sind meine 1000 Mal geflickten Beinkleider, meine Adidas Allround, wo mein wallendes Haupthaar?!
All „Fade to grey“. Zufällig läuft auch gerade dieses Lied an, und wieder werde ich 40 Jahre jünger …

So oder so ähnlich wie in diesen höchst persönlichen Erinnerungen haben sicherlich etliche unter Ihnen diesen Ort und die ihn tragenden Personen erlebt. Und Sie haben es sicher schon längst „gerafft“: Die kleine Geschichte spielt im legendären Bardenberger „Flashlight“ im Keller des Kath. Pfarrheims St. Petrus u. Paulus.

  
Kinderdiscos, Cola-Parties, U18-Feten gab es früher in jedem Jugendheim unserer Stadt, das ist Geschichte und perdu.

[Kleiner kommunalpolitischer Einstreuer: Es wäre ganz toll, richtig und wichtig, wenn wir es schaffen würden, dass in jedem Ortsteil wieder ein immer offenes Angebot für Kinder und Jugendliche existieren dürfte!]

Der „lange Atem“ des Flashlight-Teams hingegen ist etwas ganz Besonderes und dies ist der Punkt, der uns, die Fraktion der PARTEI Die PARTEI im Stadtrat Würselens, veranlasst hat, das Flashlight für den diesjährigen Ehrenamtspreis „Wöschelter Düvel“ vorzuschlagen. Und das hat auch die mit der Preisvergabe beamtete Ehrenkommission einstimmig so gesehen.

Respekt und Dank also an Euch!

Seit dem 1. April 1977 – vor 44 Jahren [mit einigen Unterbrechungen]- macht Ihr, als ein ehrenamtlich agierendes Team aus jungen Menschen zwischen [aktuell] 16 und 28 Jahren, ein Angebot für die jungen Menschen in der Region und sorgt mit Herz, Verstand und persönlichem Einsatz dafür, dass sich hier JEDER wohlfühlen kann.

Und auch abseits des Kellerraums des Gemeindezentrums verbindet Euch offensichtlich noch mehr, denn Ihr unternehmt durchaus auch andere Dinge gemeinsam. Wenn die grassierende Pest keine Feten erlaubt, dann wisst Ihr Euch gemeinsam  anderweitig fit für die nächste Party zu halten. Ihr haltet das Projekt am Leben! Kreative Zwangspausen oder gar zwischenzeitlich auftretende Depression sowie Fluktuation wurde und wird immer wieder durch Neuzugänge kompensiert, wenn Altgewordene weiterziehen. Fertigkeiten werden erworben und vererbt. Neue Formate werden – wie zum Beispiel die OLDIEPARTIE – entwickelt und über die Jahre selbst wieder zur liebgewordenen Tradition. Und immer wieder wird das Flashlight für eine neue Generation lebendiger Treffpunkt für junge und junggebliebene Bardenbergerinner und Berger, Würselenerinnen jeden Geschlechts und Ortsteils und ja, sogar über die Grenzen der Stadt hinausreichend.

Immer wieder gab es auch Zeiten der Stille im Tanzpalast, die teilweise schmerzhaft lang dauerten. Aber die Idee des Pastors Franz Eversheim, Gott habe ihn seelig,  und der Truppe der ersten Tage war und ist immer noch zu gut, um sie sterben zu lassen! Nach Corona müssen einfach wieder die Lichter angehen! Wir werden dabei sein!
Eltern und sogar Großeltern, die selbst ihre ersten Tanzschuhe bei Euch verschlissen haben, bringen dann Ihre Kinder und Enkel wieder zu den Tanzveranstaltungen am früheren Abend und lechzen danach, auch selbst ein bis zwei Mal im Jahr, das Tanzbein bei der „Alten-Party“ schwingen zu dürfen! Ich bedanke mich als „Oldie“ auch hier noch einmal persönlich für diese wunderbare Möglichkeit, mich bei Euch regelmäßig zum Affen machen zu dürfen! Ihr, „Das Team“, verdient jede Anerkennung und Dank! Und natürlich auch den Wöschelter Düvel! Möge er ein kleiner Mutmacher auf dem Weg in eine noch ungewiss scheinende, aber sicherlich glorreiche  Zukunft sein

Euch allen auf den Rängen rufe ich zu: Geht in Euer Flashlight! [Termine auf http://www.flashlight.dance/] Gebt Euren Kindern ne Mark, ähm das war gestern, ein paar Euro und schickt sie zum Tanzen, sobald die Pandemie das wieder zulässt. Und keine Sorge: Alkohol gibt es seit 1979 nicht mehr auf den Jugendparties!  Die experimentellen Exzesse der ersten beiden Jahre wurden klug verarbeitet so dass uneingeschränkt gilt: Tanzen ist gesund! Tanzen verbindet! Tanzen macht glücklich!     

Lassen Sie  mich mit Kylie Minogue schließen:

Your Disco needs YOU!!! Und  wir alle brauchen unsere Disco! Unser Flashlight und sein Team! Danke für Ihr Ohr!